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Die Ausgangslage
Wenn zwei Schulen an einem Standort zusammenwachsen, so ist eines klar: Auch die Architektur muss sich mitverändern, damit genügend Raum für alle Schüler*innen und Lehrkräfte gegeben ist. So stellte sich die Situation der Sekundarschule Winterberg-Medebach dar, die im Sommer 2017 aus den Verbundschulen Winterberg-Siedlinghausen und Medebach-Hallenberg hervorging. Entsprechend musste das Schulgebäude im Zentrum von Winterberg erweitert werden. Nach einem Wettbewerbsverfahren erhielt unser Architekturbüro den Auftrag dazu.
Die Herausforderung
Die besonderen Herausforderungen: Auf dem Schulgelände stand nur wenig Platz zur Verfügung – und natürlich musste der Schulbetrieb jederzeit ungehindert weiterlaufen. Auch die Konzepte für modernes Lernen, in der Frontalunterricht eine immer geringere Rolle spielt, sollten bei der Planung berücksichtigt werden. Aus diesem Grund galt es für uns zunächst herauszufinden, wie das Beschulungskonzept der neuen Schule im Detail aussehen sollte und welche Bedürfnisse im Vordergrund standen. Diese elementaren Informationen konnten wir in einem Workshop mit dem Lehrerkollegium eruieren. Darauf aufbauend entwickelten wir unsere Planung für die An- und Umbaumaßnahmen. Wichtig ist dabei zu wissen, dass das ursprüngliche Schulgebäude der heutigen Sekundarschule bereits in den 70er Jahren um einen Anbau mit Flachdach erweitert worden war. Beide Gebäudeteile bildeten einen Innenhof, der lange Jahre als Schulhof genutzt worden war.
Unsere Lösung
Mit einem vorgelagerten Riegelneubau haben wir die beiden Bestandsbauten miteinander verbunden. So lassen sich nun alle Gebäudeteile zentral erreichen. Insgesamt hat die neue, teils aufgeständerte Frontfassade eine Länge von rund 80 Metern. Sie verleiht der Schule ein modernes Gesicht mit einem einladenden Haupteingang. Darüber entstanden drei Klassen- und zwei Differenzierungsräume. Gleichzeitig sah das Konzept vor, den ehemaligen Innenhof zu überdachen und auszubauen. Dieser bildet heute das Herzstück der Schule, indem er multifunktional – einerseits als Mensa und andererseits als Aula – genutzt werden kann. Oberlichter sorgen dabei für genügend Tageslicht. Der Schulhof schließt sich nun vor dem Riegelneubau an und ist über den Haupteingang zu erreichen. Dank der Ständerbauweise ist jetzt ein Teil der Pausenfläche überdacht. Auch an den Bestandsgebäuden wurde im Zuge einiges umgebaut: zum Beispiel die Lage des Lehrerzimmers, der Kiosk, die Küche und der Werkraum.
Mit der schwarz-weißen Fassade haben wir uns an die Fachwerktradition im Sauerland angelehnt. Auch Schiefer, der in der Region eine große Rolle in der Architektur spielte, kommt auf den Flächen zwischen den Fenstern zum Einsatz. Damit die Bestandsbauten und der Neubau auch optisch ineinander übergehen und eine Einheit bilden, haben wir für den Anbau ein Flachdach gewählt, wie es auch der in den 70er Jahren errichtete Gebäudeteil hat. Trotz erschwerter Bedingungen, die sich zum Beispiel aus unterschiedlichen Höhen, Winkeln und Bodenverhältnissen ergaben, konnten wir die geplante Bauzeit von 1,5 Jahren sowie die kalkulierten Baukosten einhalten. Der Schulunterricht konnte jederzeit normal weiterlaufen.
Die Schüler*innen und Lehrkräfte fühlen sich in ihrem neuen Zuhause mehr als wohl. Sie schätzen besonders die kurzen Wege, die einfache Orientierung sowie die multifunktionale Aula bzw. Mensa als Mittelpunkt des Gebäudekomplexes. Dieser bietet außerdem die Möglichkeit, die gewünschten modernen pädagogischen Konzepte umzusetzen, welche unter anderem mehr Raum für Gruppenarbeiten vorsehen.